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SPRACHRÄUME
sprachraum 11
zeigen sehr das ungefähre
spülen seine vielen spuren
aus dem zwiespalt der fassade
fühlen wie sich zeilen teilen
meinen ewig jung zu werden
jedem zweifel überlegen
mit scharfen sichelsilben selbst
nach stumpfer antwort sehnend
sprachraum 13
sich allein ins reine reden
keinen rest an rechnung offen
der tiefe oder liebe wegen
sein leben ans fenster tragen
über oberflächen suchend
dieses wirksal ohne reue
winkt eine flut der freundschaft
an zuflucht und verlass vorbei
sprachraum 17
den aufschlag kaum hörend
tropft anschein in die augen
wie in sekunden jahre verstummen
von schwermut stolz gezogen
schwebt ein herzschlag vorüber
am stockwerk des wartens
dem nachruf voll ungeduld
zum blick ins innere der zeit
sprachraum 19
ohne rührung und melodie
schwingt dünner nerv
überspannt auf fremder saite
unerhört seiner selbst
bleiben geritzte winkzeichen
vernarbt die empfängnis
wird eilige schrift wortbruch
im schattengrund der kürzel
sprachraum 23
mit fingern auf glas
schreiben sich briefe
an eine kurzgefasste welt
wie sie zueinander sind
wo kein schattenwurf scham
fließt fadenschein ein und aus
namenlos vergessen
wer immer man sein will
Themen: 06: TEXTE |